Tessin 1926
Im Herbst 1926 verbrachten Richard und Mathilde einige Tage im Schweizer Tessin.
„Wir sind seit vier Tagen in Locarno. Die Berge liegen in ihren Schleiern“, schreibt Ziegler am 18. September in sein Tagebuch. Vom Lago Maggiore aus bricht das Künstlerpaar ins Val Bavona auf, ein Seitental des Maggiatals. In wenigen Tagen entstanden dort rund zwei Dutzend große Pastelle. Sie stehen in starkem Kontrast zu den heiteren Pastellbildern sonniger Landschaften, die Ziegler in den vorangegangenen Jahren auf Sizilien und Capri geschaffen hatte.
In seinem Tagebuch notiert Richard Ziegler am 2. Oktober:
»Bavonatal: am Mittag geht die Sonne unter totenstill. Berge sollen hinfallen aber … Felsentürme Trümmer niedergeborsten. Kastanienbäume wuchern Lindwürme Kürbisse. Ein paar Stunden summt Sonne auf Ihnen. Wasser schäumt grünlich durch alte Untergründe. Schwebt vom Himmel nieder. Wie Engel. In langen schimmernden Rinnsalen …“