Italienreisen

Auch Richard Ziegler zog es in das Land, dem schon seit dem 17. Jahrhundert das besondere Interesse deutscher Künstler gegolten hatte. Ab 1923 unternahm er mehrere Reisen nach Italien, die ihn bis nach Sizilien führten. Die künstlerische Ausbeute war groß.

In Italien fand Ziegler zu einer eigenständigen Ausdrucksweise in Zeichnung und Malerei, die Einflüsse von Kubismus und Futurismus erkennen lassen. Mit sparsamen Feder- oder Pinselstrichen oder in der reichen Grauwertskala des Kantstiftes entstanden Serien von Zeichnungen, in opulenter Farbigkeit Hunderte von Pastellen.
Die Altertümer des Landes und die italienische Kunst vergangener Zeiten beeindruckten ihn wenig, umso mehr die Landschaft mit ihren Dörfern und Menschen, vorwiegend aber den Frauen und Mädchen, die ihm dort begegneten. Später schrieb Ziegler: »Die italienische Landschaft bleibt gleichsam von ihren Bewohnern ihrem Schicksal überlassen. Es fehlt ihr gänzlich der Ausdruck menschlichen Willens. Der Mensch ist selber Landschaft geworden«.